Projektbeschreibung
Das 2015 in Sonneberg ins Leben gerufene wohnort- und sozialraumbezogene Projekt „ThINKA Bürgerbüro Wolkenrasen“ versteht sich als Organisations- und Steuerungsapparat (-einrichtung) für bedarfsgerechte Angebote der sozialen und beruflichen Integration im Stadtteil Wolkenrasen. Gleichwohl unterstützt es die Anwohnerinnen und Anwohner beim Abbau individueller Problemlagen. Das Besondere ist dabei die Verknüpfung von Stadtteil- und Netzwerkarbeit mit individueller Einzelfallarbeit. Das Bürgerbüro dient durch seine weitreichende Vernetzung mit Sozialen Einrichtungen und Ämtern als niedrigschwelliger Informations- und Anlaufpunkt für bürgerliche Anliegen jeglicher Art. Diese Beratungs- und Unterstützungsfunktion wird durch das Initiieren von Veranstaltungen und Aktionen im Stadtteil ergänzt. Die zweimal jährlich stattfindenden Flohmärkte, das Lichterfest im Herbst, Vorträge über Themen, die die Bewohnerinnen und Bewohner beschäftigen und vieles mehr werden dabei umgesetzt. Hintergrund ist die Aktivierung und soziale Integration der Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist der langfristige und nachhaltige Abbau individueller Problemlagen sowie ein lebendiges, soziales Miteinander im Wolkenrasen.
Sozialraum „Wolkenrasen“
Nach Kriegsende wurde im Jahr 1953 mit dem Bau des Stadtteils Wolkenrasen als Wohnsiedlung begonnen. Während der DDR-Zeit wirkte sich die Lage unmittelbar an der innerdeutschen Grenze nachteilig auf die Entwicklung der Stadt aus, insbesondere zwischen 1961 und 1972, als das Stadtgebiet Grenzsperrgebiet war. Der Sonneberger Stadtteil Wolkenrasen ist als Stadterweiterung in den 1950er bis 1980er Jahren entstanden. Heute lebt etwa ein Viertel der Stadtbevölkerung in der ehemaligen, teils aber schon aufwendig sanierten Plattenbausiedlung. Von dem allgemeinen Rückgang der Bevölkerung in Sonneberg ist der Stadtteil Wolkenrasen mit 27% Einwohnerverlust in den letzten 10 Jahren besonders betroffen.
Zielgruppe
- Jugendliche und junge Erwachsene U35
- Alleinerziehende
- Menschen ohne Berufsabschluss
- Migranten
- Menschen mit multiplem Integrationshemmnissen
- Bürger des Stadtteils
Problemlagen
- Allgemein merkliche demographische Veränderungen
- Problemlagen der Bürger oft multidimensional und komplex
- starke Abhängigkeit der Bürger von Transferleistungen
- Erhöhte Migration (4 % der Einwohner im Wolkenrasen)
- Arbeitslosenquote bei U27 und Migranten im Vergleich zum Landkreis hoch
- Hemmnisse gegenüber Behörden/ Einrichtungen
- niedrige soziale Mobilität führt zur Ausgrenzung
- Fehlen einer koordinierenden Stelle der Angebote im Sozialraum und der Stadt Sonneberg
Projektziele
Durch die Installation des Bürgerbüros Wolkenrasen als Anlauf-, Informations- und Beratungsstelle soll ein wesentlicher Beitrag zu dem, sich seit einigen Jahren vollziehenden Aufwertungsprozess des Stadtteils geleistet werden. Durch die Einbeziehung der Bevölkerung sollen die sozialen Strukturen stabilisiert und die Wohn- und Lebensverhältnisse verbessert werden. Die Bewohner sollen durch Beratung, Information und Vernetzung nachhaltig bessere Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt finden und sich sozial leichter einbringen können. Die Zusammenarbeit mit den Projekten LAP und Tizian sollen aktiviert werden.