Projektbeschreibung und Problemlagen
ThINKA Mühlhausen richtet den Fokus auf den Unstrut-Hainich-Kreis, im Besonderen auf das Stadtgebiet Mühlhausen und das dortige Wohnquartier Martinivorstadt, welches sich vor allem durch eine Vielzahl von multiplen sozialen Problemlagen auszeichnet.
Im Wohnquartier Martinivorstadt, in dem jede*r vierte Bewohner*in Unterstützung in der Grundsicherung erhält und in dem verstärkt eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten/Asylsuchenden stattfindet, geht es vor allem um Beratung, Vermittlung und Vernetzung für verschiedenste soziale Problemlagen. ThINKA Mühlhausen sieht sich hierbei in einer Lotsenfunktion und möchte Hilfesuchenden den Zugang zu passenden Hilfsangeboten der Netzwerkpartner erleichtern. Wir wollen in der Einzelfallarbeit als Ansprechpartner und Vermittler bei unterschiedlichen Bedarfslagen fungieren. Zielgruppe sind BewohnerInnen aller Kulturen.
Gemeinsam mit der zentral gelegenen Anlaufstelle in der Innenstadt entsteht ein Café International, welches ein zwangloses, kommunikationsförderndes und integratives Miteinander ermöglicht. Diese von allen Wohnquartieren aus gut erreichbare Einrichtung wird gleichfalls den Netzwerkpartnern für Informations- und Beratungsangebote zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit den Partnern werden Informations- und Aufklärungsveranstaltungen sowie Projekte mit integrativem Charakter ins Leben gerufen. Im Café International wird von Beginn an eine Partizipation ehrenamtlich engagierter Bürger*innen aller Kulturen angestrebt.
Des Weiteren ist eine Bündelung und effektive Ausrichtung bereits vorhandener Hilfsangebote vorgesehen. Funktionierende Netzwerke, Initiativen und Projekte sollen ausgemacht, gestärkt und bei Bedarf an andere Netzwerke, Organisationen und behördliche Einrichtungen verwiesen werden. Regelmäßige Besuche von schon bestehenden Arbeitskreisen, die im Sozialraum agieren, sollen neue Kooperationsstrukturen hervorbringen. Neue Akteure und Initiativen werden in vorhandene Netzwerke begleitet und nachhaltig unterstützt.
Eines verstärkten Engagements bedarf die Öffentlichkeitsarbeit. Mit der Intensivierung persönlicher Kontakte ist eine detailliertere Bedarfsermittlung der Bewohner*innen und Akteure verbunden. Somit kann eine effiziente, bedarfsgerechte Bereitstellung notwendiger Maßnahmen und Projekte ermöglicht werden, wobei diese Gespräche in gleichem Maße vertrauensbildend sein sollen. Weitere Vorhaben zur Erreichung einer großen Bürgernähe sind die Einrichtung und Pflege einer Homepage und mindestens einer Facebook-Seite sowie die Implementierung und Durchführung thematischer Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksamer Projekte. Diese sollen ein hohes Maß an Transparenz gewährleisten und vermitteln, aber auch Beteiligungsanreize schaffen. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Zeitungen und der Pressestelle der Stadt Mühlhausen wird deshalb vertieft. In diesem Zusammenhang soll auch eine Stärkung und Wertschätzung des bereits jetzt großen Bürgerschaftlichen Engagements erfolgen.
Sozialräume
Das Wohnquartier Martinivorstadt befindet sich südöstlich des Mühlhauser Zentrums und besteht zumeist aus Mehrfamilienblöcken. Hier wohnen ca. 10% der Einwohner*innen Mühlhausens. Der Sozialraum kann als jung, bunt und arm beschrieben werden.
Zielgruppen
Das Projekt zielt zum einen auf Bewohner*innen Mühlhausens, besonders des Wohnquartiers Martinivorstadt ab, die sich in verschiedenen, vor allem sozialen Problemlagen befinden und zum anderen richtet es sich an alle von Flucht und Asyl Betroffenen.
Projektziele
- Verbesserung der Teilhabe an notwendigen und angemessenen sozialen Hilfen und Erleichterung der Zugänge zu entsprechenden Angeboten
- durch das Sozialraumprojekt wird die Teilhabe an angemessenen und notwendigen sozia-len Hilfen verbessert und Zugänge zu entsprechenden Angeboten erleichtert
- Abbau von Sprachbarrieren und Erhöhung der interkulturellen Kompetenz bei den Bewoh-ner*innen und den professionellen Akteuren
- Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements
- Aufbau nachbarschaftlicher Netzwerke und Stärkung von Selbsthilfestrukturen
- Imageverbesserung des Sozialraumes Ballongasse/Bahnhofsviertel
- Unterstützung der Etablierung einer Willkommenskultur
- Stärkung interkultureller Kompetenz durch Orientierungshilfen für Zuwanderer und Infor-mationsveranstaltungen für einheimische Bevölkerung
- Unterstützung von verorteten und sich entwickelnden Helfersystemen bei der Integration
von Flüchtlingen und Flüchtlingsfamilien