Projektbeschreibung
Das Projekt wendet sich an breite Bevölkerungsgruppen in den Sozialräumen Gera-Bieblach und Gera-Lusan. Beide Stadtteile sind von typischen gesellschaftlichen Erscheinungen wie Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung sowie der Konzentration von sozial schwachen Bevölkerungsschichten betroffen, denen im Rahmen einer netzwerkbasierten Projektarbeit gegenzusteuern ist. Hauptziel ist die Entwicklung und Organisation zweckdienlicher Angebote zur sozialen und beruflichen Integration und zum Abbau individueller Armutslagen benachteiligter alteingesessener und neu zugezogener Bürger. Im Rahmen der Projektaktivitäten wird die Gemeinwesenarbeit gefördert, um die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Sozialräume „Gera-Bieblach und Gera-Lusan“
Die Sozialräume sind unterschiedlich strukturiert: Gera-Bieblach besteht aus Bieblach-Ost mit ca. 5.360 und Bieblach/Tinz mit ca. 7.130 Einwohnern, darunter 789 bzw. 343 Ausländern. Das entspricht in Bieblach-Ost einem Ausländeranteil von 15,6 Prozent, in Bieblach/Tinz von 5,0 Prozent. In Bieblach gibt es derzeit ca. 657 Arbeitslose, davon 219 Langzeitarbeitslose.
In Lusan als größtem Stadtteil Geras leben ca. 21.927 Einwohner, davon 1.014 Ausländer (4,6 Prozent). Hier sind 1.216 Arbeitslose registriert, davon 463 Langzeitarbeitslose. Die Sozialraumarbeit ist darauf ausgerichtet, insbesondere die Lebenssituationen und -perspektiven der Bewohner der Stadtteile zu verbessern und ihren Sozial- bzw. Lebensraum aufzuwerten. In der Einzelfallarbeit geht es darum, die persönlichen Lebensbedingungen von Hilfebedürftigen mittels individueller Beratung und Unterstützung nachhaltig zu verbessern. Soziale Gruppenarbeit bietet Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe sowie für interkulturelle Begegnungen. In der Gemeinwesenarbeit konzentriert sich das Projekt auf die sozialräumlichen Strukturen und die Aufgabe, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern. Hierbei werden die sozialen Probleme des gesamten Sozialraumes betrachtet und durch unterschiedlichste Aktivitäten möglichst verringert. Bedingung hierfür sind eine starke Vernetzung mit den vor Ort ansässigen Institutionen und Vereinen sowie die Aktivierung der Bürger.
Zielgruppe
- Sozial benachteiligte Bürger mit Unterstützungsbedarf ungeachtet der Nationalität
Projektziele
- Ermittlung vorhandener Bedarfe zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den genannten Wohnquartieren
- Schaffung von Angeboten zur Beratung und Unterstützung bei der sozialen und beruflichen Integration
- Verknüpfung sozialraumbezogener Netzwerkarbeit und individueller Einzelfallarbeit zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den Bürgern
- Bedarfsgerechte Weiterentwicklung der bestehenden Infrastruktur für Hilfesuchende
Umsetzung
Zur Umsetzung des Projektanliegens betreibt die OTEGAU in Zusammenarbeit mit der Stadt Gera eine Kontakt- und Beratungsstelle in Gera-Bieblach. So wird dem besonderen Beratungsbedarf Rechnung getragen, der sich aus dem hohen Bevölkerungsanteil an Migranten ergibt.
Eine weitere Beratungsstelle besteht in Gera-Lusan. In allen Einrichtungen werden Beratungs- und Bildungsangebote organisiert und durchgeführt, sie stehen für generationsübergreifende Kommunikation sowie multikulturelle Begegnung und Zusammenarbeit in den Sozialräumen zur Verfügung.