Sondershausen
Dem Projekt ThINKA Sondershausen werden die Wohngebiete Hasenholz/Östertal im Nordosten und das Wohngebiet Borntal, am südlichen Rand der Stadt, zugeordnet.
Standorte
Hasenholz/Östertal
Die Erschließung der Wohngebiete Hasenholz/Östertal begann in den 1970-80iger Jahren mit der Errichtung von Wohnblöcken in Plattenbauweise. Bis 1995 gab es hier nur minimalen Wohnungsleerstand, während etwa ab dem Jahr 2000 ein starker Rückgang der Einwohnerzahl verzeichnet werden konnte. Von ehemals 3529 Bewohnern bis 1995, waren es 2010 nur mehr 1.294 Einwohner. Im Jahr 2019 lediglich noch 1125 Einwohner. Eine Verlangsamung dieses Abwärtstrends ist zu einem großen Teil dem von Zuzug von Familien und jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu schulden. Die derzeitige Leerstandsquote beträgt 20% und ist damit eine der höchsten Leerstandsquoten in der Stadt Sondershausen.
Das Wohngebiet gilt im Kontext mit dem Bundesprogramm ‚Soziale Stadt‘ als Stadtteil mit besonderem Förderungsbedarf.
Im Wohngebiet befindet sich das Stadtteilzentrum HOC (Hasenholz-Östertal-Centrum) mit Quartiersmanagement, einem Stadtteilbüro und einem ThINKA Beratungsbüro. Darüber hinaus prägen Einrichtungen wie die Grund- und Regelschule Johann Karl Wezel, die Tagespflege Aptekorz und betreutes Wohnen der Volksolidarität, sowie die Skate-Arena und der Abenteuerspielplatz die soziale Infrastruktur.
Borntal
Das Wohngebiet Borntal wurde Anfang der 60iger Jahre, in Blockbauweise, am Nordhang des Naturparks Hainleite angelegt. Später durch weitere Plattenbauten und Infrastruktureinrichtungen erweitert, gehörte es zu den bevorzugten Wohnstandorten Sondershausens. Im Zuge der Wende beginnend, erreichte die Leerstandsquote im Jahr 2000 dennoch eine Höhe von 19,7 %. Aufgrund umfangreicher Sanierungsmaßnahmen und Rückbaumaßnahmen wurde jedoch aktuell eine Senkung der Leerstandsquote auf 10 % erreicht.
Das Wohngebiet Borntal ist im Wandel. Obgleich die stärkste Altersgruppe zwischen 75 bis 84 Jahren liegt, ist eine Senkung des Durchschnittsalters der Bevölkerung zu verzeichnen. Eine hohe Fluktuation, schnellere Umzüge nach kürzerer Wohndauer, insbesondere bei jungen Familien, prägen das Wohnbild. Innerhalb der der Gruppe der 20 bis 29 jährigen ist ein starkes Ansteigen zu verzeichnen. Eine Ursache hierfür ist u.a. die im Wohngebiet befindliche Unterkunft für Geflüchtete.
Im Wohngebiet gibt es u.a. derzeit eine Tagespflegeeinrichtung, Betreutes Wohnen, das Gesundheitsamt, zwei Kindertagesstätten, einen Lebensmittelmarkt sowie weitere Einrichtung der sozialen Versorgung. Nachteilig bezüglich der Arbeit im Sozialraum zeigt sich jedoch das Nichtvorhandensein eines zentralen Ortes der Begegnung.
Für alle Wohngebiete gilt …
In beiden Wohngebieten sind Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung und sozialräumliche Segregation als gesellschaftliche Fehlentwicklungen deutlich, denen es gegenzusteuern gilt.
Ziel sind die Entwicklung und Organisation bedarfsgerechter Angebote für ein funktionierendes Gemeinwesen, dass die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am gesellschaftlichen Leben ermöglicht, ebenso wie Angebote der sozialen und beruflichen Integration sowie zum Abbau individueller Armutslagen benachteiligter alteingesessener und zugezogener Bürger.