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Ilm-Kreis

Luftbild Arnstadt
Arnstadt

Projektbeschreibung

Das Projekt ThINKA Ilm-Kreis leistet seit 2013 in den Zentren des Ilm-Kreises – Arnstadt und Ilmenau – einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Integration aller Bewohner, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Herkunft. Wir unterhalten in beiden Sozialräumen jeweils eine anonyme, unabhängige, neutrale und kostenfreie Anlaufstelle unter dem Namen KOMPASS.

Vor Ort gibt es sowohl in Arnstadt als auch in Ilmenau zahlreiche und auch gut miteinander vernetzte Angebote für sozial benachteiligte Bürger:innen. Im Alltag zeigt sich aber deutlich, dass viele Bürger:innen starke Anlauf- und Orientierungsprobleme haben. Wir beraten, erklären, hören zu und bauen Vertrauen auf, wir geben Orientierung, bieten konkrete Unterstützung in verschiedensten Problemlagen und vermitteln zu fachspezifischen Beratungsstellen. So fungieren unsere Anlaufstellen als „Kompass mit Trichterfunktion“: die Unterstützungssuchenden sollen niederschwellig aufgefangen und die Problemlagen analysiert werden, ehe im Bedarfsfall eine Weitervermittlung zum fachspezifischen Netzwerkpartner erfolgt und Doppelstrukturen vermieden werden.

Wir arbeiten dabei sehr eng mit den behördlichen und sozialen Akteuren im Sozialraum zusammen und entwickeln gemeinsam die Unterstützungsangebote bedarfsgerecht weiter.

Wichtig ist uns, die Fähigkeiten zur Selbstorganisation der uns aufsuchenden Bürger:innen zu stärken sowie Lebensfreude und Selbstbewusstsein zu vermitteln.

ThINKA-Ilm-Kreis setzt sich aktiv dafür ein, Armut einzudämmen, Lebensbedingungen zu verbessern und individueller Benachteiligung wohnortnah entgegen zu steuern, sowie mittels Dialog und Begegnung dazu beizutragen, Hass und Verachtung schürende Vorurteile gegen Migranten oder Andersdenkende abzubauen. Im Rahmen unserer Arbeit bedienen wir dabei alle Säulen des ThINKA Projekts, bestehend aus Einzelfall-, Netzwerk- und Sozialraumarbeit.

Beschreibung unserer beiden Sozialräume

Arnstadt

Die Stadt Arnstadt liegt in der Mitte von Thüringen und ca. 20 km südlich der Landeshauptstadt Erfurt. Durch seine Lage an den nördlichen Vorbergen des Thüringer Waldes und nahe dem Landschaftsschutzgebiet „Drei Gleichen“ gilt Arnstadt Stadt als Eingangstor zum Thüringer Wald. Arnstadt ist der Region Mittelthüringen zugeordnet. Sie hat die Funktion eines Mittelzentrums und ist der Verwaltungssitz des Ilm-Kreis.

Arnstadt, wie auch Ilmenau, sind Bestandteil der Technologie-Region Ilmenau-Arnstadt. Arnstadt befindet sich zudem im Technologiedreieck Thüringens. Auf der Gemarkung von Arnstadt und dem Amt Wachsenburg befindet sich Thüringens größte Industriegroßfläche – das Erfurter Kreuz. Die Region Arnstadt wird daher als „Wirtschaftsstandort“ bezeichnet. Sie ist vordergründig durch das produzierende Gewerbe und das Instandhaltungsgewerbe geprägt.

Ilmenau

Ilmenau

Ilmenau liegt am Nordrand des Thüringer Waldes im oberen Ilmtal, circa 30 Autominuten von der Landeshauptstadt Erfurt entfernt. Ilmenau mit seinen Ortsteilen ist mit ungefähr 39.000 Einwohnern die größte Stadt im Ilm-Kreis. Trotz vielfältiger technologieorientierter Unternehmen und Einrichtungen sowie der TU Ilmenau, welche die Region auch wirtschaftlich prägt, der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zu anderen Landkreisen in Thüringen relativ hoch (Quelle: Thüringer Sozialstrukturatlas). Auch trotz positiver wirtschaftlicher Entwicklungen ist Ilmenau mit verschiedenen Problemen konfrontiert. Persönliche Krisen, meist geprägt von multiplen, oftmals ineinandergreifenden, Problemlagen, hemmen in Ilmenau viele Personen an der Teilhabe am sozialen, gesellschaftlichen sowie auch am Arbeits- und Berufsleben.

Zielgruppen in beiden Sozialräumen

  • Alle Bürger:innen im Sozialraum, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Herkunft, die Unterstützung und Beratung suchen.
  • Die Konzentration liegt auf allen sozial benachteiligten Personen bei denen multiple Problemlagen ein Hindernis zur Teilnahme am Erwerbsleben darstellen, sodass diese zunächst überwunden werden müssen.
  • Verstetigung guter Netzwerkarbeit
  • Zusammenarbeit für den Sozialraum in den verschiedenen bestehenden und aufgebauten Netzwerken

Problemlagen

  • Soziale Isolation
  • Überforderung mit behördlichen und lebenspraktischen Fragen
  • Ver-/ Überschuldung
  • Fehlender Schul-/ Berufsabschluss
  • Fehlende Qualifikation
  • Kognitive Einschränkungen
  • Motivationslosigkeit
  • Gesundheitliche Einschränkungen

Förderung und Stärkung von

  • Motivation und Eigenverantwortung
  • Selbstorganisation
  • Konflikt- und Problemlösungsfähigkeit
  • Resilienz
  • Selbstkompetenz, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung

Projektziele

  • Unterstützung und konkrete Hilfeleistung bei der Bewältigung verschiedenster Problemlagen
  • Stabilisierung persönlicher Strukturen und Kompetenzen, insbesondere in den  Bereichen Motivation, Überwindung von Schwellenängsten gegenüber Behörden und Institutionen sowie Überwindung sozialer Isolation
  • Verbesserung und Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur und somit die Steigerung der Lebensqualität für alle Bürger:innen im Sozialraum
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