Mühlhausen

Projektbeschreibung
Mit dem Projekt werden die Förderung der sozialen und beruflichen Integration von benachteiligten Bevölkerungsgruppen sowie die lebendige Vernetzung der professionellen Akteure zum Austausch und zur Ermittlung von Bedarfen verfolgt.
Alle Akteure sollen innerhalb eines zu entwerfenden sozialintegrativen Netzwerkes und auf der Grundlage eines gemeinsam erarbeiteten Strategieplans zum interdisziplinären und sozialraumbezogenen abgestimmten Handeln motiviert und mobilisiert werden. Das ThINKA-Projekt nimmt die Rolle einer neutralen Instanz ein und ist zugleich Initiator und Motor der Netzwerkarbeit. Mittels Methoden der qualitativen und quantitativen Sozialforschung sollen die Problem- und Bedarfslagen im Sozialraum erfasst, in zielgruppen- und sozialraumbezogenen Berichten analysiert und für die Akteure aufbereitet werden, um anschließend mit den Akteuren gemeinsam einen sozialraumbezogenen Aktionsplan zu entwickeln.
Sozialraum „Ballongasse / Bahnhofsviertel“
Das Projektgebiet liegt im südöstlichen Ausdehnungsgebiet der Kreisstadt Mühlhausen und wird von ca. 3.612 Personen bewohnt (10,6 % der Gesamtbevölkerung der Stadt). Der Jugendquotient im Quartier ist mit 24,5 von 100 im Vergleich zum gesamtstädtischen Bild (17,8 zu 100) überdurchschnittlich positiv. Geprägt ist das Wohnquartier durch fünfgeschossige Blockbebauung, hohe Konzentration von Sozialwohnungen, Häufung von Haushalten, die ihre Existenz hauptsächlich durch Transferleistungen bestreiten, und einem negativen Image.
Zielgruppen des Projekts
Alle Bewohner und Bewohnerinnen im erwerbsfähigen Alter.
Problemlagen im Sozialraum
Soziale Problemlagen
Im Wohngebiet herrschen ein hoher sozialer Belastungsgrad und starke soziale Ungleichheit vor. Das Zusammenleben der Bewohner ist gekennzeichnet von sozialer Abgrenzung und Anonymität, insbesondere durch geringe Nachbarschaftskontakte. Ein erhöhter Anteil von Bewohnern mit Migrationshintergrund, mit der Folge von Sprachbarrieren, treibt die soziale Segregation voran. Diese Abgrenzung wird zudem durch die im Bahnhofsviertel vorherrschende Wohnungsprostitution unterstützt.
Berufliche Problemlagen
Im Wohngebiet herrscht eine hohe Arbeitslosenquote und es häufen sich verstärkt Bildungsdefizite sowie niedrige Qualifikationsniveaus, insbesondere auch bei den jungen Personen im erwerbsfähigen Alter. Häufig fehlt der Zugang zu den für die Wirtschaft essentiellen Bildungsprozessen.
Infrastrukturelle Problemlagen
Es besteht eine hohe Präsenz von Sozialwohnungen und Wohnungen im Niedrigmietzinsniveau sowie von baufälligen Häusern. Starke bauliche Differenzen, wie zum Beispiel der Gegensatz von idyllischen Einfamilienhäusern zur tristen Blockbebauung, kennzeichnen das Wohngebiet. Eine hohe Anzahl von ansässigen Firmen und Discountmärkten vermittelt teilweise den Charakter eines Gewerbegebiets.
Projektziele
- Optimierung von vorhandenen Anlauf-, Hilfs- und Beratungsstrukturen
- verbesserte Zugangschancen der erwerbsfähigen Bewohner zum Arbeitsmarkt
- verstärkte Teilhabe der Bewohner und Erleichterung der Zugänge zu Unterstützungs- und Grundbildungsangeboten
- Konzeptualisierung eines interdisziplinären und sozialraumbezogenen Aktions- und Strategieplans unter Einbeziehung aller Akteure
- Entstehung einer nachhaltigen sozialintegrativen Netzwerkstruktur
- Optimierung von Kooperationen und der Netzwerkarbeit