Weimar übernimmt Vorreiterrolle
Im Gegensatz zu den anderen Stützpunkten, die am 1. März ihre Arbeit aufnehmen, befindet sich Weimar bereits ab dem 1. Januar 2013 in der Projektumsetzung. Weimar nimmt nicht ohne Grund eine Vorreiterrolle ein. In zwei Stadtteilen Weimars, in Weimar-West und Schöndorf, wurde bereits ein ebenfalls vom TMWAT initiiertes Programm „Treffpunkte zur Information, Beratung und Integration“ (TIBI) mit einer Laufzeit von drei Jahren umgesetzt.
TIBI lief am 31. Juli 2012 aus. Vorausschauend haben sich Träger, Stadt und Wohnungsunternehmen frühzeitig um eine Verstetigung des Projektes bemüht. Konkret wurde es im Mai 2011, als die Hufeland-Träger-Gesellschaft Weimar mbH begann, mit dem Dezernat für Soziales, Jugend und Bildung, insbesondere dem Amt für Familie und Soziales sowie den beiden Weimarer Wohnungsunternehmen, der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Weimar e.G. (GWG) und der Weimarer Wohnstätte GmbH, ein gemeinsames Konzept zu entwickeln. Auch das Jobcenter als bewährter Projektpartner war involviert. Seitens der Stadt besteht hier aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Träger und dem sozialen Handlungsbedarf in den Stadtteilen ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen Sicherung der entstandenen Projektstrukturen. Und genau darauf kommt es auch bei INKA an, nicht vordergründig neue Strukturen zu schaffen, sondern an vorhandene anzuknüpfen und diese zu erweitern.
Das Gesamtprojekt namens NAHT-Stelle beinhaltet zwei Teilprojekte. Zum einen gibt es das Basisprojekt, das nicht über Gelder des Europäischen Sozialfonds gefördert wird, sondern über Träger, Stadt und Wohnungsunternehmen. Ergänzend hierzu gibt es das Aufbauprojekt (ThINKA), das die Stadtteile Weimar-West, Schöndorf und als neuen Standort Weimar-Nord umfasst. Im Gegensatz zu Weimar-West und Schöndorf, die beide aus dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ profitieren, weist Weimar-Nord als ältestes von den drei Plattenbaugebieten den größten Nachholbedarf in Bezug auf den Aufbau von sozialen Infrastrukturen auf, so Projektleiter Sebastian Rößler. Deshalb wird vordergründig der Fokus auf Weimar-Nord gerichtet, wo als erstes ein Anlaufpunkt für die Bürger des Stadtteils eingerichtet werden soll. Zugleich gilt es Partner im Stadtteil zu finden und Netzwerkstrukturen, die es bis jetzt dort nicht gibt, aufzubauen. Eine echte Herausforderung, bei der der Träger nicht allein gelassen wird, sondern die Koordinierungsstelle mit ihren Erfahrungen und methodischem Know-how aus der Stadtteilarbeit zur Seite steht.