ThINKA Bad Tabarz kommuniziert das Landesprogramm Dolmetschen an berechtigte Stellen im Projektumfeld

Bad Tabarz. Arzt- und Behördentermine stellen für Zugewanderte ohne ausreichende Deutschkenntnisse eine große Hürde dar und schränken sie in ihren Teilhabeansprüchen ein. ThINKA Klient*innen berichten uns, dass man lange Anreisen bzw. Wartezeiten – beispielsweise für Arztbesuche – auf sich nehmen würde, wenn dafür die Behandelnden der Herkunftssprache oder wenigstens einer Brückensprache mächtig wären. Dies ist oftmals leider nicht der Fall.
Hier kommt das Landesprogramm Dolmetschen wie gerufen. Die Kerninformationen zu diesem Dienst hat die ThINKA-Koordination Ende August 2021 an die einzelnen ThINKA Vorhaben weitergeleitet. Das Programm bietet das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz (TMMJV) neuerdings berechtigten Stellen an. Aber welche Stellen sind berechtigt und wenn ja, wissen sie überhaupt vom Landesprogramm Dolmetschen?
Unsere Stichproben ergaben: Leider Nein. Es ist daher wahrscheinlich, dass dieses potenziell so wertvolle Angebot qua fehlender Publicity nicht weiterhelfen kann. Das wollte ThINKA Bad Tabarz ändern und hat zu diesem Zweck ein Schreiben aufgesetzt, welches die wichtigsten Infos bündelt: Beispielsweise zur Überwindung von Sprachbarrieren mit zugewanderten Menschen ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse oder der Möglichkeit, Video- und Audiodolmetschleistungen in über 50 Sprachen kostenfrei zu nutzen, als auch, dass der Dienst von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr mit maximaler Wartezeit von vier Minuten über Internet oder per Telefon zur Verfügung steht.
Natürlich könnte man auch schlicht für die Verbreitung der Flyer sorgen. Das Risiko für Flyer ist allerdings hoch, im Arbeitsalltagstrubel mit einer ungebetenen Werbebroschüre verwechselt zu werden und ungesehen im Papiermüll unterzugehen. Deshalb haben wir den persönlicheren Weg gewählt: Die Flyer samt erwähntem Anschreiben und inklusive gegebenenfalls benötigter Anmeldeformulare, haben wir an Verantwortliche der berechtigten Stellen vor Ort verteilt – klassisch im Couvert und als Wurfsendung in die Briefkästen. Konkret unserem Standort ansässige berechtigte Stellen sind Allgemein- und FachärztInnen, die Kita, die Gemeinde mit ihren zugehörigen Ämtern und eine Suchtberatungsstelle im Nachbarort.
Wir hoffen nun darauf und planen noch zu evaluieren, ob dieses Angebot zum Dolmetschen genutzt wird, sich bewährt und damit zu einem reibungsloseren Zusammenleben beiträgt.